M. BIRKENBIHL: TRAIN THE TRAINER – Das Arbeitshandbuch für Ausbilder und Dozenten [Buch]

Nachdem Michael Birkenbihl seine Frau Anna kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs geheiratet hatte, begann er 1946 in München sechs Semester Medizin und Psychologie zu studieren. Im gleichen Jahr wurde seine Tochter Vera Felicitas geboren, die zeitlebens eine engere Bindung zu ihrem Vater pflegte, als zu ihrer Mutter. 1965 ermöglichte Michael Birkenbihl die Erbschaft seines Vaters, des Philosophen und Lehrers, Übersetzers und Buchautors Prof. Dr. Michael Birkenbihl (*1877 | †1960), dass er gemeinsam mit der damals 18-jährigen Tochter in die USA gehen konnte, um dort Studien über die Psychologie der Menschenführung und Kundenerwartungen zu betreiben; Anna Birkenbihl blieb für fünf Jahre allein in München.

Anfang 1970 kehrte Michael Birkenbihl wieder nach Deutschland zurück und machte sich noch im gleichen Jahr als Unternehmensberater selbständig, schrieb 1971 unter dem Titel „TRAIN THE TRAINER – Kleines Brevier für Ausbilder und Dozenten“ (veröffentlicht 1972 im mi-Verlag Moderne Industrie Landsberg am Lech und später im Untertitel umbenannt zuerst in „Kleines Arbeitshandbuch …“, später nur noch „Das Arbeitshandbuch für Ausbilder und Dozenten“) einen internationalen Bestseller, der ihn schnell zu einem der bekanntesten Managementtrainern im deutschsprachigen Raum machte und bis zu seinem Tode 12 Auflagen hervorbrachte; eine Anzahl, die sich bis heute verdoppelt hat. Erschienen war „Train the Traner“ im mi-Verlag, Moderne Industie/Landsberg. Michael Birkenbihl selbst hatte seinem Buch folgende Widmung vorangestellt:

Widmung von Michael Birkenbihl an seinen Vater (Birkenbihl Sammlung Jena)

Im Vorwort seines Werkes, das er bereits in den USA in wesentlichen Teilen konzipiert hatte, stellte Michael Birkenbihl klar: »Dies ist das Buch eines Praktikers für Menschen der Praxis. Das Buch eines sog. „freien Dozenten“, der sich bei jedem Seminar in einer andern Firma aufs neue bewähren muss. Die Erkenntnisse und Ratschläge, die ich Ihnen auf den folgenden Seiten vermittle, sind allesamt in der Praxis erprobt. Und nun viel Erfolg.« Und er lieferte in seinem zeitlosen Klassiker der Ausbildungsliteratur in der Tat wertvolle und wissenschaftlich fundierte Einblicke in die Psychologie, Pädagogik und Praxis der Erwachsenenbildung.

Ob er überhaupt der Ersterfinder der Marke „Train the Trainer“ ist, bzw. ob und wie er sie aus den USA nach Deutschland brachte ist nicht bekannt. Allerdings ist sein Name der erste, der international mit diesem Buchtitel verbunden ist. Da Michael Birkenbihl sich die Marke „Train the Trainer“ nicht schützen ließ – möglicherweise war dies ja gar nicht möglich –, wird sie heute vielmals genutzt, wobei die Buchform in Deutschland allein durch das Urheberrecht geschützt ist. Fakt ist aber, dass sein Werk „Train the Trainer“ Ausbildern, Dozenten und Schulungsleitern geeignete Werkzeuge an die Hand gab und teilweise heute noch gibt, um Seminare fesselnd gestalten und erfolgreich umsetzen zu können. Und es ist darüber hinaus ein aktionsbezogenes Grundlagenwerk für Anfänger, Quereinsteiger und Profis, das mit hunderten praxistauglichen Tipps und Tricks, insgesamt 42 Rollenspielen und Fallstudien angereichert ist.

Dank dieses Werkes konnte und kann jeder Nutzer einfach und kompakt vom Erfahrungsschatz des Vaters von Vera F. Birkenbihl und langjährigen Coaches der deutschen Trainingsszene profitieren und die eigenen Lehrfähigkeiten perfektionieren. Oder wie es der Verlag ausdrückte:

„Es enthält eine komplette und aktionsbezogene Darstellung über Psychologie, Pädagogik und Praxis der Erwachsenenschulung; es demonstriert Ihnen, was Sie heute wissen sollten, wenn Sie erfolgreich als Ausbilder tätig sein wollen – ganz gleich, ob in der Wirtschaft, Verwaltung oder Militär. Das Buch vermittelt Hunderte von Tips und Tricks, die es auch dem Ausbilder mit weniger Erfahrung ermöglichen, ein Seminar erfolgreich „über die Bühne zu bringen“. Doch auch erfahrene Profis finden – in gut verständlicher Weise – schwierige Gebiete abgehandelt, z.B. kognitive und affektive Taxonomie, operationale Lernzieldefinition und die Konstruktion von Tests.“

In einer Anmerkung des mi-Verlags, Moderne Industie/Landsberg, zur 13. Auflage heißt es nach dem Tode Birkenbihls: „Dieses Werk war das erste und letzte Werk von Michael Birkenbihl: 1972 erschien die erste Ausgabe als ‚kleines Brevier‘, das sich im Laufe der Zeit zu dem Standardwerk entwickelte. In seinem letzten Lebensjahr hat der ‚Altmeister für Training‘ das Buch zum vierten Mal völlig überarbeitet und das gleichnamige Video entwickelt, das von seiner Tochter und Kollegin Vera F. Birkenbihl fertiggestellt wurde. Als langjährige Partnerin wird sie seine Werke auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin auch in Zukunft betreuen und aktualisieren.“

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