„Am Ende natürlich wird mich der Tod doch holen – wie jeden von uns. Die Frage ist doch nur, wann es sein wird. Und wie.“ (Carl Sagan)
Quelle des nachfolgeden Textes = Fliehe aus des Lebens Schranken in die Freiheit der Gedanken: DIE VERA F. BIRKENBHL STORY von Rainer W. Sauer: Vera Felicitas Birkenbihl (1946 – 2011) war zwar nur 153 cm groß, empfand dies aber nie als Handicap, denn sie besaß geistige Größe. VFB lebte beinahe fünf Jahrzehnte ihr Leben so, wie sie es wollte, nahm es in die eigenen Hände, war bis zu ihrem Tode auf der Suche danach, wie man mit dem menschlichen Geist möglichst „gehirn-gerecht“ umgehen und wie man dies anderen Menschen vermitteln kann. Diesem Ziel ordnete sie ihr gesamtes Leben unter und gab das gesammelte Wissen in vielen Büchern und unzähligen Veranstaltungen an Dritte weiter – stets auf dem neuesten Stand der Wissenschaft und ihrer Erkenntnis. Und (ach ja): Birkenbihl mochte Science Fiction, war großer STAR TREK-Fan und die Einleitung jeder TV-Folge (»Space: the final frontier. (…) to explore strange new worlds (…) to boldly go where no man has gone before!« / deutsch: »Das Universum, unendliche Weiten. (…) um neue Welten zu erforschen, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.«) übte eine starke Faszination auf sie aus.
Für VFB war unser Geist ebenso ein Universum, das es zu erforschen galt, denn kein anderes Organ des menschlichen Körpers ist so komplex und sorgt mit rund 100 Milliarden Nervenzellen und seiner Vielzahl an Synapsen sowohl für die Steuerung der Körper-Physis als auch für unser bewusstes Ich mit allen seinen Gefühlen und Denkprozessen. Vera F. Birkenbihl ergründete seit Ende der 1960er Jahre die Geheimnisse dieses Superorgans. Und über ihre Arbeit hinaus waren ihr zwei Dinge von besonderer Bedeutung: Erstens, vom Normalbürger ebenso ernstgenommen zu werden wie von der Wissenschaft und zweitens, dass man ihren Namen richtig an- und aussprach. Einer ihrer Lieblingssätze in letzterem Zusammenhang ging in etwa so:
»Nennen Sie mich nie ‚Vera Birkenbihl‘ – ich heiße Vera F. Birkenbihl. Bei John F. Kennedy lässt man das F ja auch nicht weg.« Sie sprach diesen Satz auch in Richtung des Bayerischen Fernsehens, das im Jahre 1997 gleich in ihrer ersten „ALPHA“-Folge bei der Namensnennung das „F.“ vergessen hatte. Gleichwohl machte sie diese TV-Serie einem noch breiteren Fernsehpublikum bekannt, das in der jeweilien Nachbetrachtung im Gespräch mit Moderatorin Sabine Sauer auch erfuhr, als was VFB in ihrem bisherigen Leben so alles gearbeitet hatte: Es war ein Lebens(ver)lauf, in dem sie es tatsächlich von der Toilettenfrau (in der USA) bis zu einer von wenigen Managementtrainerinnen (in Deutschland, Österreich und der Schweiz) gebracht hatte.
Vera F. Birkenbihl liebte es zudem, ihre Leserschaft und das Live-Publikum mit kleinen Sonderinformationen zu versorgen und es machte sie fuchsig, wenn dies ein „Abschweifen vom Thema“ genannt wurde. Denn für sie waren auch solche Dinge essentiell, um de Gesamtzusammenhang des von ihr entwickelten Themas zu begreifen. Und wenn sie die Neurowissenschaft auf deren aktuellen Stand durchschritt, wagte sie immer auch einen Blick durch die aus ihrer Sicht benachbarten Türen zur Philosophie, Esoterik und Allgemeinbildung. Sie nannte diese Sonderinfos »goodies« (= „kleine Leckereien“) und hatte dieses Prinzip aus den USA mitgebracht: nützliche Info-Zugaben, gehirn-gerecht präsentiert als zusätzlicher Lern-Anreiz, weshalb an dieser Stelle ein kleines »goodie« aus BIRKENBIHL SAMMLUNG & ARCHIV folgt:
Wussten Sie, dass „Birkenbihl“ von der Wortableitung her eine in früheren Jahrhunderten geläufige Bezeichnung für einen Birkenhügel war und „Felicitas“ lateinisch für „Glück / Fruchtbarkeit / Seligkeit“ steht, versinnbildlicht von der römischen Gottheit gleichen Namens. „Vera“ wiederum findet einen häufigen Gebrauch im slawischen Sprachraum und bedeutet dort „Glaube / Zuversicht / Vertrauen“. Ganz in Sinne von VFBs esoterischen Betrachtungen von Zusammenhängen im Leben, darf man sich darüber hinaus fragen: waren Vera „Felicitas“ deshalb die Erkenntnisse des US-Amerikaners Martin SELIGman so nah?
Birkenbihl war die erste Ausbilderin und Trainerin Deutschlands, die etwas praktizierte, das man heutzutage Wissens-Infotainment nennt und sie brachte damit Moderationspraktiken aus dem Schwarz/Weiß-Fernsehen der 1960er Jahre – in der BRD beispielsweise repräsentiert von Prof. Dr. Heinz Haber – auf die Bühne von Stadthallen und Veranstaltungszentren. VFB ist es unter anderem auch zu verdanken, dass das bewusste Lachen in der sonst recht trockenen Welt des Trainings, der Pädagogik und bei Vorträgen als akzeptabel anerkannt wurde. Vera F. Birkenbihl war zudem eine deutliche Kritikerin des „klassischen“ Schulsystems und damit eines stupiden Auswendiglernens, das von ihr als „Pauken“ gebrandmarkt wurde.
Die (O-Ton) »Kaffeeholikerin« war ihr eigenes Unternehmen, gründete ein Institut, einen Verlag, vermarktete sich kurzzeitig gemeinsam mit Partnern als „Birkenbihl.Media“ und später alleine mit Hilfe externe Dienstleister. Auf eigene Kosten erstellte sie Ton- und Bildmitschnitte ihrer Seminare und Vorträge für Audio-Kassetten, CDs, VHS-Videos und DVDs und war bereits ab 1997 mit einer eigenen Webseite präsent. Der Bayerische Rundfunk produzierte mit Birkenbihl TV-Reihen wie „ALPHA – Sichtweisen für das dritte Jahrtausend„ (siehe oben) oder „Kopfspiele„. Sieben Monate jährlich, vom Spätherbst bis in das Frühjahr hinein, betrieb VFB Forschungen und Recherchen und fünf Monate lang reise sie anschließend in ihren diversen Büromobilen von einer Seminar-Veranstaltung zur nächsten – über Jahrzehnte eine feste jährliche Routine. Teilweise war sie als Autorin so produktiv, dass sie kleinere Texte aber auch Bücher unter dem Pseudonym »Carola Algernon«* veröffentlichte, um mehr publizieren zu können.
Für Tagungen und Kongresse sowie verschiedene Printmedien (darunter so unterschiedliche wie die FAZ, Haufe, BILD am Sonntag, ManagentSeminare oder das JOURNAL für die Frau) schrieb die Journalistin Vera F. Birkenbihl Artikel, Kolumnen und Texte, wurde regelmäßig im DACH-Bereich (also: Deutschland, Austria und der Schweiz) für Firmenevents und Fortbildungsveranstaltungen gebucht, darunter 3M, AOK, Bahlsen, BMW, Bayerische Rückversicherung, Citroën, DVS, Henckel, Hewlett-Packard, IBM, Krauss-Maffei, LBS, Procter & Gamble, Quelle, Siemens, Sony, Sun Microsystems, Titmus, Vereinigte Versicherungen und Zenker-Hausbau.
Hierbei handelte Vera F. Birkenbihl in der Branche der Redner und Speaker sogar fünfstellige Honorare aus, von denen die Herren der Schöpfung nicht einmal zu träumen wagten. Am Ende hatte sie vor Steuern und Investitionen durch ihre Arbeit Millionen verdien, auch weil beinahe alle ihre Werke (deren Anzahl durch Auskopplungen und / oder Zusammenfassungen heute auf mehr als 100 angewachsen ist) Longseller mit bis zu 60 Auflagen wurden. Dies belegt ein Blick in die Deutsche Nationalbibliothek: diese listet von ihr mittlerweile insgesamt mehr als 1.250 Versionen von Büchern, Audiocassetten, CD-ROMs, Videocassetten und DVDs in ihren Beständen auf.
Keine Frage: Vera F. Birkenbihl hatte es mit Fleiß, Ausdauer, innovativen Ideen und Geschäfts-Konzepten sowie ihrer hartnäckigen Präsenz in einer nahezu männlich dominierten Branche Ende der 2000er Jahre ganz nach oben geschafft, war im Zenit ihrer Karriere angekommen. Eben das meint die Eingangsbemerkung VFB „lebte ihr Leben so, wie sie es wollte, nahm es in die eigenen Hände“. Natürlich gab es bei ihr keine Vorkehrungen, sich nach dem Erreichen des 65. Lebensjahres aus dem Beruf(ung)sleben zurückziehen und so plante für das zweite Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts noch viele Dinge und fokussierte neue Ziele. Dafür gab sie Laster wie das Trinken von starkem Kaffee und das Rauchen selbstgedrehter Zigaretten auf, war in ein neues Domizil nahe Bremen umgezogen und hatte dort den Lehrbetrieb ihres Instituts neu aufgenommen. Dann jedoch klopfte das Schicksal unerwartet an die Birkenbihl-Tür: es war eine Krankheit die – wie so oft, wenn ein Mensch sein Leben rastlos ohne Rücksicht auf sein körperliches Befinden „für die Sache“ die er liebt lebt und Arztbesuche verschiebt – von ihr am Ende nicht mehr zu bändigen war.
Nein, niemand will „einfach so“ von der Bühne abtreten, gerade der Universal-Mensch Vera F. Birkenbihl nicht, denn der genoss es, vor Publikum zu sprechen und dieses mit einer Leidenschaft für nahezu alle Dinge dieser Welt weiterzubilden. Doch Freunde, Bekannte und Vertraute hatten bei ihr schon seit Anfang der 2000er Jahre Veränderungen bemerkt – u. a. legte sie beim Körpergewicht zu. In gleichem Maße steigerte sie weiter ihre Produktivität, schlief nur noch unregelmäßig. Es war auch festzustellen: ab dem Jahre 2005 alterte VFB sichtbar und musste wegen ihrer körperlichen Verfassung immer öfter kürzertreten. Bereits 2008 / 2009 wurden Veranstaltungen mit ihr aus gesundheitlichen Gründen verschoben oder ganz abgesagt. Mitte 2010 konnte sie dann nur noch kurze Vorträge halten, »so 20 Minuten« wie sie selbst zugab, doch Medikamente halfen und man ahnt es: Obwohl Birkenbihl zeitweise mit einem Scooter auf die Bühne fuhr, da sie sich zu schwach zum Laufen fühlte und in den ersten zehn Minuten ihres Auftritts kaum richtig Luft holen konnte, lebte sie, desto länger sie redete und erklärte, wieder auf, wirkte mit jeder weiteren Minute jünger, frischer und lebendiger, setzte sich auch schon mal an ihr CASIO-Keyboard und spielte den Menschen vergnügt kleine Melodien vor.
Da war Birkenbihl dann fast wie ein kleines Wunder für die Gäste ihrer Seminare um das Jahr 2010 herum, die glauten, dass gehirn-gerechtes arbeiten / denken / vortragen / lehren einem geschwächten Menschen helfen könne, über sich hinaus zu wachsen. Doch gab es am Ende ihrer Vorträge auch den besinnlichen Punkt „Einen Tag vor Deinem Tod – kehre um“ mit dem mahnenden Fazit: Da man nicht weiß, wann es einen Tag vor dem Tod sei, so VFB, solle man rechtzeitig umkehren. Einen Satz sprach sie dabei gebetsmühlenartig – ihn hatte sie schon mindestens seit 1992 im Programm: »Ich nehme keine Vorträge mehr an, wenn ich wüsste, dass ich morgen sterben könnte.« Die Botschaft war klar: „Dass ich heute hier bei Euch bin, zeigt, dass es bei eurer Vera F. Birkenbihl noch lange nicht so weit ist!“ Und das Publikum glaubte ihr es nur zu gerne. Vor allem als sie anlässlich ihren 40-jährigen Bühnenjubiläums im Oktober 2010 freudig mitteilte, dass sie wegen ihrer Leibesfülle bereits am Abspecken sei. »Sieben Kilo sind schon geschafft. Wenn es mit dem Gewicht runter geht, geht es mit mir aufwärts«, berichtete sie und versprach, von nun ab für jedes Jahr ihrer Bühnenpräsenz ein Kilo abnehmen zu wollen.
„You don’t get to choose how you’re going to die, or when. You can only decide how you’re going to live. Now.“ / „Du kannst nicht entscheiden, wie und wann du stirbst. Du kannst nur entscheiden, wie du jetzt lebst.“ drückte es einst die Sängerin Joan Baez aus und genauso agierte Vera F. Birkenbihl. Tatsächlich verlor sie einen großen Teil ihres Übergewichts und hatte den großen Wunsch, im Sommer 2011 mit dem Büromobil wieder zu ihrem Publikum zurückkehren; bis dahin unterrichtete VFB weiter in Osterholz-Scharmbeck – auch in Form von Webinaren. Nicht dass wir uns missverstehen: Birkenbihl war hochintelligent und sie wusste, dass ihre Schluckbeschwerden und das immer öfter auftretende Sodbrennen einen Grund haben mussten und auch der starke Gewichtsverlust ging nicht zu 100 Prozent auf ihre Initiative zurück. Doch sie therapierte lediglich die Symptome, behandelte sich selbst und ließ sich Zeit mit ärztlichen Diagnosen. Erst im April 2011, unmittelbar vor ihrem 65. Geburtstag, nahm Vera F. Birkenbihl endlich allen Mut zusammen und ging zum Medizin-Check. Zwei Mal ließ sie ihn machen, doch es änderte nichts am fürchterlichen Ergebnis: Ösophaguskarzinom – aggressiver Krebs im fortgeschrittenen Stadium.
Ihr wurde ein Palliativ-Team als Hilfe angeboten, doch Vera F. Birkenbihl gab die Hoffnung nicht auf: Die Mediziner riskierten eine schwierige Operation, die wesentlich besser verlief, als von den Experten erwartet. Im Grunde viel zu gut für VFB. Denn, da Totgesagte aus ihrer Sicht länger leben, ihr eigener Vater 72 Jahre alt geworden war und ihr Großvater beinahe 83, wurde Birkenbihls Krankenzimmer von ihr kurzerhand zum Büro umfunktioniert, denn es gab ja unendlich viel nachzuholen und für die kommenden Monate und Jahre vorzubereiten. Nein, als praktisch-denkender Esoteriker, der Krankheit in Gesundheit umwandeln will, schonte sie sich auch dieses Mal nicht, hielt sich nur kurz an ihre Therapievorgaben und entwickelte stattdessen neue Seminare über Behandlungsqualität für Ärzte und Pflegekräfte der Bremer Klinik.
Kurzum: VFB war unerschütterlich davon überzeugt, auch dieses Mal einer Krankheit ihres Körpers widerstehen zu können – andere Optionen gab es für sie nicht. In einem letzten Video wirkte sie stark, bewegte sich mit der Hilfe eines Rollators und scherzte, trotz schweren Atems. Doch es schwanden langsam ihre mühsam, teilweise durch ein kontrolliertes künstliches Koma, zurückerlangten Kräfte. Inmitten neuem ungebremstem Tatendrangs starb Vera F. Birkenbihl kurz vor dem Nikolaustag 2011 eines Nachts an einer Lungenembolie, die Folge ihrer schweren Erkrankungen bzw. deren Behandlung war, alleine in ihrem Hause Klein Westerbeck 9, ohne dass es ihr gelang, noch jemandem um Hilfe zu bitten. Ihr Tod kam auch deshalb unerwartet, weil sie noch am Abend zuvor lange mit ihrem Assistenten telefoniert hatte. Gefunden wurde VFB am Morgen danach von ihrer Haushälterin.
Vera F. Birkenbihl verstarb 65-jährig nach über vier Jahrzehnten intensiver Forschungsarbeit. Sie ging von uns, ohne dass sich ihr großer Wunsch, von der Wissenschaft gleichermaßen als Visionärin beachtet und geachtet zu werden, wie von der breiten Allgemeinheit, erfüllen konnte. Vielleicht auch wegen ihrer Asperger-Autismus-Erkrankung fehlte es ihr stets an Verständnis, weshalb die Welt außerhalb der eigenen Seminar-Blase, sie ein ums andere Mal für ihre Arbeit kritisierte. So urteilte beispielsweise der Hochschulanzeiger der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (… und dies obwohl die FAZ zuvor einen langen Text Birkenbihls über Spiegelneuronen und Gehirntraining veröffentlicht hatte …), ihr Buch „Stroh im Kopf?“ sei zwar (Zitat) „der Klassiker unter den Lern-Ratgebern“, jedoch „bausche“ sie darin das Thema Lernen „reichlich auf“. Noch schmerzlicher für VFB: So mancher Tipp Birkenbihls, schrieb die Frankfurter Allgemeine, sei „kalter Kaffee“. Andere Medien nannten Vera F. Birkenbihl gar, einen „Wirtschaftstrainer mit esoterischer Schlagseite„. Solche Vor- und Fehlurteile über ihre Arbeit trafen Birkenbihl bis zuletzt schwer, obwohl sie durchaus darum wusste, dass ihre Person, ihr Auftreten und ihre Sichweisen die Menschen polarisierten.
Nach ihrem Tode fanden sich in VFBs Institut in Osterholz-Scharmbeck nicht nur containerweise Bücher, allesamt mit Randbemerkungen und Notizen Vera F. Birkenbihls oder ihres Vaters (von deren Beständen leider eine große Menge entsorgt werden musste), unzählige Manuskripte und Zeichnungen – viele unvollendet – und auch fast 400 Aufzeichnungen aus vier Jahrzehnten an Vorträgen, Seminaren und Workshops auf Tonband, Tonkassetten, CD und MP3-Audiofiles sowie VHS- und Betamax-Videos, DVDs und Festplatten, Computer, Laptops und zwei iPads. Es scheint heute so, als hätte VFB beinahe ihr gesamtes berufliches Vortragsleben mitgeschnitten, von ersten Kassettenrekorder-Aufnahmen bei US-Army-Schulungen in den 1970er Jahren bis zu den letzten digitalen Videos. Auf der Bühne liefen über Jahre Mikrofon und Recorder oder die Kamera immer mit, zuhause zuletzt die Webcam oder das iPad.
Die Ashoka Deutschland gGmbH (eine als gemeinnützig anerkannte und spendenfinanzierte, wirkungsorientierte Organisation aus München), testamentarisch durch Birkenbihl als nahezu einziger Nutznießer ihres Erbes bestimmt, wickelte in den Wochen und Monaten nach ihrem Tode die Auflösung des gesamten Hausstandes und ihres sonstigen Nachlasses in Osterholz-Scharmbeck ab. Lediglich ihre seinerzeitige Haushälterin und enge Bekannte im Rahmen ihrer Arbeit durften selbst entscheiden, was von ihren umfangreichen Sammlungen an Büchern und Zeitschriften „gerettet“ werden sollte. Den Rest konnten sog. Ashoka-Fellows (dies sind von der Organisation ausgewählte Menschen, die die Gesellschaft zum Besseren verändern) sichten und was nicht von Interesse war, wurde in Containern entsorgt.
Leider konnten die BIRKENBIHL SAMMLUNG und das ARCHIV seinerzeit nicht in die Auflösung des Haustandes mit einbezogen werden, da es uns damals noch nicht gab. So sahen wir es als unsere Aufgabe an, Menschen, die Vera F. Birkenbihl verbunden waren, oder andere Dritte (wie einen Antiquar aus Bremen, der wesentliche Teile der VHS-, DVD- und Kassettensammlung aus dem Hause Birkenbihl erworben hatte), zu kontaktieren, um an VFB-Originale für unsere Sammlung zu gelangen. Kein leichtes Unterfangen, das zudem auch erhebliche finanzielle Mittel kostete, doch Werk und Wirken von Vera Felicitas, ihrem Vater Michael und dem Großvater waren es einfach wert, gesammelt, gesichtet und so vor dem „Verblassen“ gerettet zu werden. In den letzten Jahren traten auch immer wieder Menschen an uns heran, die uns Teile des Birkenbihl-Nachlasses anboten.
Nun, nachdem unsere Sammlung recht umfangreich geworden ist, können wir forschen und uns Fragen widmen, wie der folgenden: Weshalb hatte Vera F. Birkenbihl einen so großen und oft auch finanziell hohen Aufwand betrieben, um ihre Seminare und Vorträge akustisch und bildlich festzuhalten? Dies lässt sich zwar vordergründig mit einem „Weil sie es so wollte“ beantworten. Hintergründig betrachtet tat Vera F. Birkenbihl es aber auch, weil sie seit den 1970er Jahren konsequent audiovisuelle Belege und Aufzeichnungen ihrer Arbeit sammelte, um sie der Nachwelt zu erhalten, damit diese davon profitieren könne. Sozusagen als eine der „36 Kammern der Shaolin“ ** – wobei ja diese Kammern keine Zimmer repräsentieren, sondern Lernorte und nur wer die Prüfung einer Kammer besteht, darf in die nächste Kammer aufsteigen. So entstand auch einer von VFBs Leitsprüchen: UP ANOTHER LEVEL!
Nebenbei bemerkt: Die weltweit einzigartige BIRKENBIHL SAMMLUNG nebst ihrem ARCHIV widmet sich seit 2020 der Aufgabe, Werk und Wirken von Vera F. Birkenbihl zu erfassen und ebenso das ihres Vaters Michael Birkenbihl jun. („Train the Trainer“) und des Großvaters Prof. Dr. Michael Birkenbihl („Nordische Volksmärchen“).
Wir versuchen unter anderem auch die letzten Geheimnisse der körperlich kleinen aber geistig so großen Populär-Wissenschaftlerin zu ergründen. Vor allem: Die Festplatten bzw. die Daten ihres iPads mit den begonnenen Manuskripten ihrer letzten unvollendeten Seminare zu den Themen „GENFORSCHUNG (Gen-Food, Gen-Manipulation etc.)“ und „DIE NEUROLOGIE DES ERFOLGES“. Man darf daher gespannt sein, was sich im Rahmen unserer Arbeit noch so alles an Birkenbihl-Erkenntnissen ergibt. Ich werde sie jedenfalls im Rahmen meiner Veranstaltungen und dem VE|RA-Blog auf dem Laufenden halten. Und ich hoffe, dass Sie uns weiter mit Sammlungsobjekten und / oder finanziellen Spenden unterstützen
In diesem Sinne Ihr
(Leiter BIRKENBIHL SAMMLUNG & ARCHIV)
* = „Algernon“ geht zurück auf das 1959 erschienene Buch „Flowers for Algernon“ von Daniel Keyes (1927 – 2014), eines SF-Autors, dem sowohl der HUGO GERNSBACK- als auch der NEBULA-Award verliehen wurde. Im Buch geht es um Folgendes: Sein ganzes Leben lang will Charly nur eins: genauso schlau sein wie alle anderen Menschen. Sein IQ ist von Geburt aus niedrig, doch eine experimentelle Operation, die zuvor noch nie an einem Menschen versucht wurde, soll das ändern. Das Experiment ist tatsächlich ein Erfolg und Charly entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Genie. Doch kämpft er mit seiner neuen Entwicklung und beginnt die Welt in anderen Augen zu sehen . Als schließlich Algernon, die Testmaus mit der gleichen Operation wie Charly, verstirbt, wird ihm klar, dass seine Intelligenz nicht von Dauer ist. Die Geschichte ist nicht nur tragisch, sondern auch zutiefst herzberührend. Siehe hierzu auch DIESE Buchbeschreibung!
** = so der Titel eines Martial-Arts-Films aus dem Jahre 1978 (im Original „The 36th Chamber of Shaolin“), den VFB oft erwähnte. Ein junger Mann (Liu Yu-de, später „San De“) geht nach schlimmen Erlebnissen in ein Shaolin-Kloster, um dort Kung-Fu zu erlernen. Um die Kampfkunst zu beherrschen muss er 35 Kammern durchlaufen. In jeder Kammer wird ein bestimmter Aspekt des Kung Fu trainiert und nur wer die Prüfung der Kammer besteht, darf in die nächste Kammer aufsteigen. Am Ende ist er ein ausgebildeter Shaolin-Kämpfer und wünscht sich, den 35 Kammern eine 36. hinzuzufügen, die es gestattet, auch nicht dem Kloster Angehörige zu trainieren, um sich gegen Gewaltherrschaft wehren zu können.
UP ANOTHER LEVEL
„Wenn ein Mensch beschließt, etwas zu tun, muss er den ganzen Weg gehen. Aber er muss wissen, warum er es tut, und dann erst seine Handlungen ohne Zweifel oder Reue fortsetzen.“ (Carlos Castaneda)
VERA F. BIRKENBIHL HAT SICH EIN LEBEN LANG DAFÜR ENTSCHIEDEN, MENSCHEN GEISTIG AUF EINE ANDERE, HÖHERE EBENE ZU BRINGEN. GEHIRN-GERECHTES LERNEN NANNTE SIE DAS UND SETZTE AUF DIE KOGNITIVE KOMPETENZ DES MENSCHEN, D. H. DIE SCHLÜSSELQUALIFIKATION DER WISSENGESELLSCHAFT. /// WIR HABEN UNS ENTSCHIEDEN, ALLES ZU SAMMELN, WAS DIE WELT MIT VFB VERBINDET … UND HIERZU GEHÖREN AUCH WERK UND WIRKEN IHRES VATERS UND DES GROSSVATERS. /// DIE BIRKENBIHL SAMMLUNG JENA IST ALSO EINE SAMMLUNG FÜR GLEICH DREI GANZ BESONDERE MENSCHEN.
WAS SIE FÜR UNS TUN KÖNNEN
UNSERE SAMMLUNG IST EINE PRIVATE, DIE ALS NON-PROFIT ORGANISATION OHNE STAATLICHE ODER INSTITUTIONELLE UNTERSTÜTZUNG AUF SPENDEN UND ZUWENDUNGEN ANGEWIESEN IST.
WENN SIE ETWAS BESITZEN, DAS SIE MIT VERA F. BIRKENBIHL VERBINDET, DEREN VATER ODER GROSSVATER, UND SIE MÖCHTEN ES UNSERER SAMMLUNG ODER DEM ARCHIV HINZUFÜGEN, DANN SETZEN SIE SICH MIT UNS VIA E-MAIL IN VERBINDUNG UNTER: KONTAKT @ BIRKENBIHL.NET – VIELEN DANK!
G A L E R I E
LASSEN SIE IHREM GEHIRN FREIEN LAUF …
… mit BÜCHERN, VIDEOS, IDEEN & KONZEPTEN aus dem KOPF von Vera F. Birkenbihl und folgen Sie ihrem Weg!