Gehirn-gerechtes Lernen und Lehren war nicht Vera F. Birkenbihls einziges Thema, über das sie in Vorträgen und Seminaren sprach. Von fernen Ländern über verschiedenste Sprachen bis hin zur Quantenphysik spannte sie sich ihre Interessenfelder. So referierte sie auch darüber, dass die Menschheit seit Tausenden von Jahren in einer äußert bewegten, unsicheren Welt lebt, bevor die moderne Naturwissenschaft deren Sichtweise völlig veränderte. Nun demonstrierte die moderne Wissenschaft der staunenden Welt eine scheinbar sichere Welt, die wie ein Uhrwerk funktionierte und deren Gesetzmäßigkeiten in Kürze zur Gänze entschlüsselt seien – so jedenfalls die Theorie.
Anfang der 1960er Jahre jedoch verschreckte die Chaos-Theorie die Menschen, um anderthaln Jahrzehnte später von der Komplexitätstheorie überholt zu werden. Deren Grundlagen sollte jeder denkende Mensch zumindest ansatzweise begreifen, meinte VFB. In einer spannenden Präsentation an der Technischen Universität in München im Rahmen ihrer Reihe Von „Null Ahnung“ zu etwas…?“ (in der die Autorin immer wieder bewies, dass es keine trockenen Themen gibt, weil der „Sender“, also der Lehrer, Vortragende, Dozent, Kundenberater etc. entscheidet, ob der „Empfänger“ das Thema langweilig, trocken oder spannend empfindet) stellte Vera F. Birkenbihl für alle didaktisch wirkenden Menschen ein glänzendes „Fallbeispiel“ dar, wie man eine „schwierige“ Materie gehirn-gerecht aufbereitet, dass sogar Laien einen ersten Überblick erhalten können.
Heraus kam eine Art Seminar, das 2001 bei GABAL als Videocassette unter dem Titel „Von Null Ahnung zu etwas KOMPLEXITÄT“ mit einer Gesamtlaufzeit von ca. 115 Minuten Länge veröffentlicht wurde. Interessant ist, dass VFB hier für die VHS-Kassette und die DVD keine KaWas bzw. KaGas erstellte sondern mit Grafiken arbeitete.